Vor einigen Wochen habe ich Euch von meiner Entscheidung erzählt Erziehungsstelle zu werden. Das ist jetzt schon Wochen her und es ist gefühlt sehr wenig passiert.
Im Hintergrund wird das Konzept geschrieben und die Betriebserlaubnis überprüft, Informationen abgefragt und alle möglichen Formalien gecheckt. Dann – irgendwann, wenn all diese Dinge perfekt eingereicht sind, wird die Heimaufsicht um einen Termin gebeten. Diese muss sich mein zu hause anschauen. Wirklich erst, wenn diese Aufsicht ihr okay gegeben hat, kann es in echt losgehen.
Jetzt bin ich doch aber so ungeduldig. Das schlimmste für mich im Moment, ist die Unmöglichkeit irgendwas zu tun. Ich kann zwar chillig die Kinderzimmer vorbereiten, Möbel aufbauen und die Wand blau und gelb malern, am Vorgang selbst beschleunigt sich dadurch nichts.
Da muss ich warten und warten und in der Zwischenzeit den Lebensraum der Kids verschönern. Es ist ein wenig wie ohne schwanger und trotzdem Nestbauphase. Ich mache Alles im Haus schön und sicher und baue ein Nest, was für uns Alle passt. Ich weiß noch immer nicht ob es Jungen oder Mädchen werden, wie alt sie genau sind usw. Das macht es im Ganzen recht lustig.
Zum Glück weiß ich ja eigentlich worauf die Heimaufsicht achtet. Da müssen Schränke an der Wand festgeschraubt werden, damit sie nicht umfallen, wenn die Kids raufsteigen (ja, ganz in echt). Fenster benötigen abschließbare Griffe und die Steckdosen müssen kindersicher gemacht werden. Da ich ein wenig pragmatisch bin, habe ich mir ne Variante rausgesucht, bei der ich sie noch benutzen kann.
Witzigerweise achtet die Heimaufsicht weniger auf die Möblierung selbst oder die Spielsachen, sondern wirklich auf die Hardware des Hauses. Am Herd brauche ich dann einen Kinderschutz und die Treppe wie auch die Geländer müssen safe sein…
Mein Büro muss ich nach Datenschutzverordnung dann abschließen können und den Schrank darin auch. Da tut es zum Glück mein 80 Jahre alter Schreibtisch vom Opa. Der ist perfekt verschließbar und hat noch richtige Geheimfächer.
Mein Wohnraum wird ein öffentlicher Raum und mein Lebensraum eine kleine Wohngruppe. Da bin ich ja froh, dass ich nicht barrierefrei umbauen muss oder so 😉 Das würde in einem Tölzer Stadthaus aus dem 17. Jahrhundert ein lustiges Unterfangen werden.
Während ich auf der einen Seite für die Kids alles hübsch und schön gestalte, miste ich auf der anderen Seite rigoros aus. Für meine heißgeliebten Weinkisten ist leider als Regal kein Platz mehr. Da müssen richtige Lösungen her und so gab es zum Beispiel neue Badschränke aus Bambus.
Auch meine Stapelkorbkonstruktion in der Küche musste einem richtigen Schränkchen weichen.
Verschiedene Shivastatuen, die ich nie mochte, müssen weichen. Sie sind noch nicht verschenkt oder verkauft aber sie stehen schon auf der Abstelltreppe. Wer eine davon haben mag, kann mir gern eine Mail schreiben – ihr zahlt das Porto – ich pack sie ein und trage sie zur Post… Wer mir die allerherzzerreißendste Mail schreibt, hat die besten Chancen auf Shiva. Die große Statue ist übrigens ca. 28 cm hoch und der Zwerg so 15 cm.
Meine heiligen Tagebücher wanderten in eine Kiste auf den Dachboden und 1000 kleine Dinge, die die Welt nicht braucht, in den Müll bzw. Sperrmüll. Mein Mitbewohner nahm meinen Umräumwahn gleich zum Ansporn und reduzierte seine Möbel im Zimmer auf drei. So weit bin ich noch lange lange lange nicht aber das ist auch gut so 🙂
Doch nun zurück zur Geduld – es ist scheinbar mein Umgang mit Ungeduld ganz viele Aufgaben in Angriff zu nehmen und die Zeit somit ein wenig zu verkürzen. Dann versinke ich noch in Tagträume und überlege mir wie es so werden wird.
Was mit zudem sehr hilft sind Yogaübungen und stundenlange Spaziergänge an der Isar. Sie sieht jeden Tag anders aus und Wasser beruhigt mich immer und immer wieder. Meine Gedanken schweifen ab und die Sorgen schwimmen gen Norden.
Der nächst liebste Weg, mit der Ungeduld umzugehen, sind jedoch wie immer kleine Reisen und Ausflüge. Heute geht es da noch nach München und im Juli ist ein Kurzurlaub nach Lucca in der Toskana geplant. Es ist lustig, ich habe halb Asien bereist und verschiedene Kontinente gesehen aber war noch nie in der Toskana. Ich freu mich so drauf… Ich werde viele Fotos von dem besonderen Licht für Euch machen und noch mal richtig auftanken.
Was macht ihr denn so, wenn ihr ungeduldig seid? Wie geht ihr mit langsamer Zeit um? Fällt es Euch schwer?
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